EINEN ELEKTROROLLER RICHTIG WINTERFEST MACHEN

TRINITY Electric Vehicles GmbH
2018-11-30 10:00:00 / Technik / Kommentare 2
EINEN ELEKTROROLLER RICHTIG WINTERFEST MACHEN - EINEN ELEKTROROLLER RICHTIG EINWINTERN

Der erste Advent steht unmittelbar bevor und selbst taffe E-Rollerfahrer werden so langsam Ihren Elektroroller für den Winterschlaf vorbereiten.
So stellt sich immer wieder die Frage: Was genau sollte vor dem Winter gemacht werden, sodass mein E-Roller bestmöglich die kalte Jahreszeit übersteht?

Hier einige Tipps von unserer Seite:

1. Putzen und Konservieren:
Viele Fahrzeuge sehen nur selten eine richtige Wäsche. Das geht im Alltag oft unter und ist sicherlich verständlich. Bevor der schicke Elektroroller in den Winterschlaf geschickt wird, sollte jedoch eine Fahrzeugwäsche (ohne Einsatz von Hochdruckreinigern) vorgenommen werden. Nach der Wäsche ist ein sorgfältiges Abtrocknen Pflicht, um stehendes Wasser und damit einhergehende Korrosionsgefahr zu vermeiden. Nach dem Trocknen sollte der E-Scooter mit einem Konservierungspray behandelt werden - gerade auch die schwer zugänglichen Stellen des Rahmens. 

2. Korrosionsschutz:
Sämtliche Verkleidungsteile inkl. Scheibe freuen sich über einen guten Hartwachskonservierer für Lackteile. Zwar sind die Bauteile aus Kunststoff und somit vor Rost geschützt, eine Behandlung kann aber nicht schaden. Motor, Rahmenteile und das komplette Fahrwerk (insbesondere Schweißnähte und die entlegenen Stellen) bekommen ein Korrosionsschutzspray verpasst. Auch die Dämpferstangen der Stoßdämpfer und die Gabelstandrohre nicht vergessen, denn schon kleine Rostpickel führen hier zu Undichtigkeiten.

Nun sollten alle Chrom-Bauteile nochmals sorgfältig gereinigt und konserviert werden. Sollten bei der Reinigung etwaige Roststellen zum Vorschein gekommen sein (insbesondere Rahmen- und Anbauteile wie der Seitenständer), schleifen wir diese gründlich aus und lackieren sie anschließend mit Sprüh- oder Tupflack, damit der Korrosionsherd sich über den Winter nicht noch weiter ausdehnt. Stets erst Rostschutzgrundierung, dann Decklack auftragen. 

Nun werden sorgfältig alle beweglichen Gelenke und Hebel gefettet. Hierzu zählen die Gelenke der Bremshebel, des Haupt- und Seitenständers, der Hinterradschwinge und die komplette Umlenkung an der Vorderachse (betrifft Romex, Uranus/R und Neptun/R).

3. Akkus entnehmen und regelmäßig laden
Bei allen unseren E-Rollern (ausgenommen der Jupiter) lassen sich die Akkus herausnehmen und in der Wohnung laden. Für den Winter sollte dies auch gemacht werden. Wird der E-Roller mehrere Monate nicht genutzt, so muss der Akku bei Temperaturen um 10 Grad gelagert werden. Den Akku zu beginn vollladen und alle zwei Wochen für 1-2 Stunden nochmals an das Ladegerät hängen. 

Wer einen Jupiter fährt, sollte diesen in der Nähe einer Steckdose überwintern lassen. Auch hier gilt, dass das Fahrzeug alle zwei Wochen nachgeladen werden sollte. Die Kälte an sich schadet den Akkus nicht, nur erhöht sich die Ladedauer ein wenig, da die Chemie im Akku zäher wird.

4. Reifendruck erhöhen und Reifen entlasten
Fahrzeuge die länger auf einer Stelle stehen neigen dazu, einen Standplatten zu erzeugen. Das ist ärgerlich, da meist nur der Austausch des kompletten Reifens Abhilfe schafft und in vielen Fälle noch garnicht nötig gewesen wäre. Um hier entgegen zu wirken, sollte der Reifendruck zur Überwinterung pauschal um mindestens ein halbes Bar angehoben werden.

Hat sich ein geeigneter Platz zum Abstellen des Elektrorollers gefunden, so wird das Fahrzeug aufgebockt, damit das Hinterrad entlastet wird. Nun kann eine Holzkiste o.ä. unter den Mitteltunnel des E-Scooters geschoben werden, sodass das Vorderrad ebenfalls entlastet wird. Bitte hierbei auf einen stabilen Stand des E-Rollers achten.

5. Unterstellen und Abdecken
Stolze Besitzer einer eigenen Garage können diesen Punkt überspringen. Für alle anderen empfehlen wir, den Elektroroller sorgfältig mit einer Motorradplane abzudecken. So wird das Fahrzeug vor Regen und Schnee geschützt. Darüber hinaus ist es sinnvoll, einen Unterstand wie bspw. ein Carport o.ä. zu nutzen, um nochmals besseren Schutz vor der Witterung zu erhalten.

Da Motorradüberzüge/-planen in der Regel zu groß ausfallen, sollte um die gesamte Abdeckung ein Spanngurt gezogen werden. Darüber hinaus kann der Überzug an den Spiegelstangen mit Kabelbindern fixiert werden (die Spiegel sehen dann aus wie Micky Maus Ohren), um zu verhindern, dass der Wind den kompletten Elektroroller wieder abdeckt. Manche Überzüge besitzen bereits eine integrierte Verzurrung.

Wurden diese Punkte der Reihe nach abgearbeitet, so ist der Elektroroller besten für den Winterschlaf vorbereitet.
Wir sagen DANKE für's Dranbleiben und erhalten gerne Feedback und Tipps aus eurem E-Roller-Alltag in den Kommentaren.


Kommentare 2
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TRINITY, 07.12.18 09:51

Guter Einwand Herr Pietsch: Beim Jupiter sollte der Ladezustand auf ca. 70-80% gehalten werden. Ein Laden bei Minusgraden ist problemlos möglich, auch wenn dann der Ladevorgang erheblich länger dauert. Ansonsten gelten die anderen Punkte genauso beim Jupiter wie bei den kleineren E-Rollern (Putzen, Konservieren, Reifendruck, Abdecken).

Christian Pietsch, 30.11.18 23:54

Das ist eine sehr schöne Anleitung, für den Großteil der von Trinity geführten Elektroroller für die Winterpause. Nur was sollen die Besitzer von Rollern mit festverbauten Akkus wie den Jupiter machen? „Akkus entnehmen“ ist ohne ennormen Bastelaufwand nicht realisierbar und auch nicht vorgesehen. Wie sollte man da bei einer längeren Standzeit/Überwinterung vorgehen, damit die Akkus möglichst unbeschadet die nächste Saison erreichen?

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